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Hausbau mit Keller – sinnvoll und wenn ja, welche Bauvariante eignet sich?

Das neue Haus kann erbaut werden, sobald das ausgesuchte Grundstück erworben und die Bau-Genehmigung erteilt worden ist. Zeit, um über einen eventuellen Kellerbau intensiver nachzudenken, denn mit dem Fundament beginnt die Arbeit für das Entstehen des Gebäudes.

Die Räume eines Kellers, welche sich im Normalfall unter der Erdoberfläche befinden, bilden das Untergeschoss (Fachsprache), das entweder im Rohzustand belassen wird oder man auch – wenn vom Bau-Herren gewünscht – als zusätzlichen Nutzraum aus-bauen kann.

Die Zeiten, in denen ein Kellerbau lediglich als klimapuffernde Schutzzone vor Kälte und Nässe des Erdreiches und nur als reine Lagermöglichkeit von Bedeutung war, sind seit mehreren Jahren der Vergangenheit angehörig.

Heute entstehen in einem modernen Keller, der perfekt gedämmt und abgedichtet ist sowie über Lichtschächte und Keller-Fenster verfügt, oft zweckmäßige Räumlichkeiten für die Eigentümer, um die vorhandene Platzkapazität des Hauses sinnvoll auszuschöpfen – neben Hauswirtschaftsbereich, Warmwasserspeicher, Waschküche und Heizungs- bzw. Klimaanlage lassen sich Hobby-, Party- und Fitnessräume, eine Sauna und sogar ganze Lebensräume oder ein attraktives Büro im Untergeschoss bedenkenlos unterbringen. Gesetzliche Vorschriften lt. Landesbauordnung wie beispielsweise die festgelegte Mindestraumhöhe von 2,30 m müssen bei der Kellernutzung als Wohnraum jedoch dringend eingeplant werden.

Auch die vorhandene, für Gäste und Besucher nicht sichtbare Staufläche für allerlei Gegenstände, die nur selten benötigt werden und anderenfalls auf dem Dachboden, in der Garage oder in einem separaten Gartenhäuschen landen würden, spricht für den gründlichen Gedanken an einen Kellerbau.


Keller Kosten

Ein Gegenargument wäre allenfalls der spontan entstehende Mehrbedarf an Investitionen bezüglich des Bau-Preises für ein modernes Kellergeschoss (immerhin entstehen ca. 500 Euro finanzieller Aufwand pro Quadratmeter Fläche), welcher sich jedoch schneller bezahlt macht als anfangs angenommen, zumal ein frostsicheres Fundament in Form einer Gründung sowie die nötige Bodenplatte nicht ausgesprochen günstiger sind, bedenkt man die genannten Vorteile eines Untergeschosses.

Bei einem normalen Haus mit Dach, Obergeschoss, Erdgeschoss und Keller bietet letzterer rentable 40 Prozent mehr Nutzfläche und das bei zusätzlichen Hausbau Kosten von gerade mal 5 bis 10 Prozent. Auf lange Sicht erweist sich die Entscheidung gegen einen Keller letztendlich als „Ersparnis am falschen Platz beim Bauen “.

Zu bedenken ist allerdings wiederum, dass dieserart Extra-Räumlichkeiten auch entsprechend höhere Verbrauchskosten verursachen. Während der Hausplanung sollte demnach genau abgewogen werden, ob ein Keller – auch langfristig gesehen – für den eigenen Bedarf sinnvoll ist. Sollte das Haus später einmal veräußert werden, verkauft es sich in jedem Falle besser, wenn es unterkellert ist. Die Wohn-Qualität des gesamtes Hauses wird durch ein Kellergeschoss erheblich verbessert.

Ein angehender Hauseigentümer, der nach reiflicher Überlegung eine Keller Erstellung plant, kann zwischen verschiedenen Bau-Varianten wählen.


Gemauerte Keller

Wirtschaftlich in der Herstellung zeigt sich die klassische Bauweise aus großformatigen Mauersteinen. Verwendet werden Steine aus Beton, Kalksandstein, Blähton oder Naturmaterialien (bevorzugt werden kapillar strukturierte POROTON-Ziegel). Unter Berücksichtigung bauphysikalischer Aspekte ist der gemauerte Keller eine noch immer passable Alternative zu den heutigen, weitaus kostspieligeren Methoden.

Der Einsatz von Hohlraumziegeln ist praktisch für eine spätere Wärmeisolation und -dämmung und ermöglicht ein recht schnelles Arbeiten. Teuer und zeitaufwendig wird es allerdings, wenn Ortbeton in die Zwischenräume gegossen wird. Erfolgt dieser Vorgang nicht äußerst fachmännisch und präzise, kann die Dichtigkeit mangelhaft sein, was im schlimmsten Fall zu einem Mangel in Qualität und zu nassen Keller Wänden führen würde.

Variabel dazu werden gegen das Eindringen von Nässe abgedichtete Konstruktionen (entsprechende Schutzanstriche im Aussenbereich – verputzt mit einer Bitumenmasse – und Polystyrol-Drainageplatten rund um die Fundamentplatte, die sogenannte schwarze Wanne) für den modernen Kellerbau verwendet. Eine zusätzliche Wärmedämmung zwischen dem Anstrich und den Platten sorgt für die Möglichkeit der Nutzung des Kellers zu Wohnzwecken.

Beim modernen Kellerbau wird das Fundament zumeist aus Stahlbeton gegossen, wobei die Grundplatte aus Beton besteht, die tragenden Wände aus wasserundurchlässigem, kleine Unebenheiten mühelos ausgleichendem WU-Beton gefertigt sind (weiße Wanne). Eine Perimeterdichtung ermöglicht die Nutzung als Wohnkeller.

Vorzugsweise dauert die Fertigstellung, vor allem unter der Verwendung von fertigen Bauteilen (Fertigteilkeller), nicht lange und bietet exklusiven Feuchtigkeitsschutz. Vorteilig ist die schnelle Aushärtung und Stabilität des Betons sowie die äußerst hohe Dichtigkeit, so dass diese Keller Bauweise auch in Gebieten mit hohem Grundwasserstand überzeugt. Kompletter WU-Beton wird aufgrund dessen sehr empfohlen und bisweilen für den Kellerbau überwiegend umgesetzt. Einziger Nachteil: WU-Beton benötigt eine recht lange Trocknungszeit.


Geschalter Keller

Ein geschalter Keller besteht aus einem Schalungsbau, zwischen welchem Ortbeton eingelassen wird. Die Dreifachbund-Bauweise mit Hilfe von Fertigteilplatten ist ein großer Fortschritt unserer Zeit. Vorteil: Beste Haltbarkeitseigenschaften, stabil und belastbar. Nachteil: Der Beton kann erst im Anschluss daran verdichtet werden – die Methode der Schalung eines kompletten Kellers ist somit sehr zeitintensiv.


Fertigkeller - Fertigteilkeller

Industriell vorbereitet und demnach die schnellste und während des Kellerbaues günstigste Methode sind Fertigkeller bzw. Fertigteilkeller. Die Voraussetzungen für Keller-Fenster, Stiegen und dergleichen, oft sogar die Vorarbeiten für die Elektroinstallation und andere Anschlüsse, sind bereits bei der Herstellung bedacht worden, so dass nachträgliche Bearbeitungszeiten wegfallen.

Bodenplatte, Wand- und Deckenelemente werden vorort zusammengesetzt und sparen auf diese Weise Zeit und Geld. Nachteilig ist der im Voraus erforderliche, mehrtägige Planungs- und Koordinierungsaufwand, der für den Bauherren seinen Preis hat. Auch der Transport der Fertigteile zur Baustelle ist eine kostspielige Angelegenheit.


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